Offener Konvent

Predigt über 1. Thess 5, 14-24 (ausgewählte Verse)

 

Liebe Brüder und Schwestern,

 

1. Diese Sätze sind die Schlußbitten des Apostels Paulus in seinem Brief an die Gemeindeglieder zu Thessalonich (Saloniki). Sie stellen seinen Standpunkt dar, wie sich die Gemeinde in ihrer multireligiösen Umwelt, aber auch im Umgang mit den Problemen und Konflikten in ihren eigenen Reihen verhalten soll. Er äußert sie allerdings nicht „ex cathedra“ mit der unangreifbaren Autorität eines Apostels, sondern als ehrlichen brüderlichen Rat, als „Helfer“ zum Glauben. Die Bruderschaft kennt ja auch das „Helfer“-Amt und die damit verbundene Demut des Helfens, ohne die die Lösung vorhandener Probleme nicht vorankommt.

Mahnungen im eigentlichen Sinne sind meist erst nötig, wenn das Gegenüber die gutgemeinten Ratschläge zur Abwendung von Mißständen nicht mehr ernst nimmt. Soweit ist es jedenfalls dort nicht gekommen, dennoch ist ein leiser Unterton der Sorge mitzuhören.

Angesichts der erwarteten Parusie (Wiederkunft) des auferstandenen Christus die Balance zu halten zwischen eschatologischer Ausrichtung des neuen Lebens jedes Christen auf der einen und der Gegenwart des Herrn in der Gemeinde mit ihren sich ausbildenden institutionellen Formen auf der anderen Seite, kommt oft einer Gratwanderung nahe. Die Gefahr ist in solchen Situationen immer groß, den lebendigen Glauben so sehr in Rituale, Ordnungen und Glaubensformeln einzubinden und zu verwalten, daß er sein Charisma verliert.

So mag sich die Gemeinde zwar den Religionsgemeinschaften der Umwelt anpassen, aber Christsein ist mehr als das: Es verlangt von uns neben all dem, was wir einander in der Bruderschaft (Gemeinde) schuldig sind an Respekt, Ehrlichkeit und Rücksichtnahme, das eigene Leben in dem Bewußtsein zu führen, daß wir durch fehlende Wachsamkeit das Kommen des Herrn auch verpassen können (V. 23).

Die Anforderungen ernst zu nehmen, die in diesem Zusammenhang an uns alle gestellt sind, um die Bereitschaft bei uns und bei den Brüdern zu stärken, auch inmitten der vielen organisatorischen Aufgaben in der Gemeinde bzw. Bruderschaft auf das Eschaton ausgerichtet zu bleiben, das ist sein Thema hier am Schluß seines Briefes.

 

2.1 Zielpunkt seiner Ausführungen ist der „Gott des Friedens“ (V. 23). Ihm sollen wir mit einem fröhlichen Herzen und der Dankbarkeit (V. 16) dessen, der den Grund des Lebens in Jesus Christus gefunden hat, dienen (vgl. dazu den „dankbaren Samariter“ aus Lk 17, dem heutigen Evangelium unserer Vorabendmesse).

Dazu gehört:

- die Schwachen annehmen,

- das beständige Gebet und vor allem

- alles Böse in gleich welcher Gestalt meiden, und stattdessen das, was gut für alle ist suchen.

Von dieser Trias stand heute durch den Vortrag von Dr. K. das Gebet im Mittelpunkt, „das Gebet als Dialog, als Gespräch mit Gott“.

Jedes Gespräch ist ein Akt der Kommunikation mit anderen Menschen. Das gilt auch für das Fach- oder Arbeitsgespräch in unserer Berufswelt. Und das gilt sogar auch für die Streitgespräche, die Jesus mit seinen Kritikern geführt hat, sowie für die Beispielgeschichten, in denen er uns das angemessene Verhalten Gott gegenüber vor Augen stellt, wie es auch im heutigen Evangelium geschieht.

Wo auch immer solche Gespräche stattfinden, wenn sie fruchtbar sein sollen, muß dabei für uns persönlich etwas herauskommen. Damit in nicht alltäglichen Situationen der Funke des Verstehens von Mensch zu Mensch überspringen kann, müssen unsere Gespräche zusätzlich beflügelt sein durch einen besonderen Geist, der uns zusammenführt, ein erkennbares Interesse aller am Thema, eine gegenseitige persönliche Anteilnahme und eine Gespanntheit auf das gemeinsame Ergebnis.

In solcher Offenheit ist auch die zwischenmenschliche Liebe begründet, zu der immer auch das Hören auf den andern gehört, und das schließt ein unser innehaltendes Bedenken des Gehörten und wohl auch die Bejahung dessen, was er oder sie sagt und wie es gesagt wird.

Geisterfülltes Gespräch in diesem Sinne ist auch das Gebet zu Gott, nur mit dem Unterschied, daß es sich bei diesem Geist um Gottes Geist handelt (darum sollen wir auch den Geist nicht „dämpfen“, V. 19). Hier ist wohl nicht das Gebet im stillen Kämmerlein gemeint, obwohl es sicher auch dort geübt werden kann, sondern eher das Gebet in der Gemeinschaft.

Trotzdem geht es Paulus nicht nur um gemeinschaftlich verfaßte, konsensfähige Gebete. Mit dem Verstand beten heißt ja sicher mehr als das, so wichtig es ist, daß wir die Gebets-Anliegen der Gemeindeglieder kennen. Denn unsere Gebete müssen oft auch darüber hinaus gehen, gegebenenfalls die Einzelwünsche ergänzen oder ihnen vielleicht sogar kritisch entgegengesetzt werden. Immer aber bedeutet mit dem Verstand beten, sich für das Thema des Gebets von dem Geist, der auf das Kommen Christi ausgerichtet ist, inspirieren zu lassen.

Dennoch ist schon richtig, daß die Gemeinschaft ein Prae für unsere Gebete haben soll. Sie sind ja auch Teil der seelsorgerlichen Praxis der Gemeinde.

2.2 Viele fragen sich heute, wie sie wieder mehr Tiefgang in ihr oft sehr nervenaufreibendes, aber mitunter auch sehr oberflächliches Leben hineinbekommen können, Tiefgang, der ebenso die Fähigkeit zur Anteilnahme am Schicksal fremder Menschen enthält, wie zu einem fröhlichen, weltoffenen Glauben angesichts der vielen Konflikte in unserem eigenen Leben reizen kann.

Heute morgen las ich dazu etwas aus einer französischen Zeitung, die uns unsere französische Freundin vor einiger Zeit schickte. Da wurde gefragt: was macht die Protestanten so attraktiv im einstmals katholischen Frankreich für Menschen, die nach Gott fragen? Die Antwort lautete, daß die Beziehung zu Gott nicht „nur den Weihestunden des Lebens vorbehalten ist“; „sacraliser“ stand im Text. Ich kann als Protestant mit Gott überall verbunden sein, nicht nur in der Kirche. Mal stöhnte ein noch junger Geistlicher der Dominikaner hier in unserer Nachbarschaft über die vielen Vorschriften und ganz besonders über den Begriff „legitim“ oder "gültig". Alles muß in der katholischen Kirche „legitim“ bzw. "gültig" sein, damit es wirksam ist, sagte er mit einer eigentümlichen Betonung dieses Wortes. Ein nicht legitimer Glaube ist demnach wertlos, dh. ein Glaube, der nicht den Stempel der einzig legitimen Kirche hat, ist im Grunde ohne Heilsgewißheit. Das Gegenteil aber ist für Protestanten der Fall. Nur der aus dem Geist der Verbundenheit mit Gott in Jesus Christus gelebte Glaube ist heilvoll, auch wenn die Kirche ihn nicht für gerechtfertigt hält, weil ihre Vorschriften nicht beachtet werden.  Aber ein Gebet, das sich nur an die kirchlichen Vorschriften hält und nicht aus unserem Herzen kommt, ist nach Luther nicht viel wert. So entsteht nach ihm gerade kein lebendiger Glaube. Dabei sollen wir nach Luther gerade das in der Kirche lernen, wie wir im Alltag und auch außerhalb der Kirche mit Gott durch das Gebet permanent verbunden sein können. Dieser unreglementierte Glaube ist jedenfalls für viele Katholiken sehr ungewöhnlich, dagegen wird er von manchen der Kirche entfremdeten Menschen als sehr ehrlich und undogmatisch empfunden. Solcher Glaube jedenfalls kann unserem Leben den fehlenden Tiefgang zurückgeben, weil er uns in allen Lebenslagen neu mit Gott verbindet.

2.3 Doch alltägliches Leben, fernab vom Einflußbereich der „Mutter“ Kirche ist immer auch fehlbare Praxis, das wird niemand leugnen. Wir sind nicht die perfekten Nachfolger Jesu. Die „Avantgarde“ im Fortschrittskampf der Unterdrückten um die Menschenrechte für alle Menschen auf dem Globus, wie  Helmut Gollwitzer einmal schrieb, das ist die Christenheit noch nie gewesen, höchstens in wenigen Ausnahmeerscheinungen. Oft sind wir eher Nachzügler, auch Verletzte, Unzufriedene, Ängstliche und überhaupt nicht in den vorderen Linien der Erneuerung unserer Gesellschaften zu finden.

In unseren Reihen sind viele der Schwachen, derer wir uns anzunehmen haben, wie Paulus schreibt, denen wir neuen Lebensmut zusprechen sollen, denen wir aber gelegentlich auch den Sinn zurecht rücken müssen. Aber sind wir selber die Starken? Freuen wir uns nicht auch mehr über Unterstützung und Zustimmung für unsere Arbeit als über an uns geübte Kritik? Jedenfalls dürfen wir dankbar sein für jede Förderung unserer Arbeit in den Gemeinden und für jeden erfolgreich verlaufenen  Konvent, der uns in unseren verschiedenen Anliegen und Perspektiven inbezug auf die Probleme in Bruderschaft und Gemeinden weiterbringt.

Christsein heißt ja nicht, immer wieder die alten Wunden zu lecken, sondern sie vielmehr heilen zu lassen, aus der Versöhnung mit anderen leben lernen, aber auch sich selbst Versöhnung gönnen. Wir wären als Gemeinde oder auch als Bruderschaft nicht lebensfähig, wenn wir nur die Diakoniestation für die Hungerleider und Obdachlosen unserer Gesellschaft oder eine Nische für die wären, die sich nach einer schöneren und harmonischeren Kirche sehnen.

2.4 Wenn wir für „Laib und Seele“ zuständig sein wollen, muß unser Christsein in mehr bestehen: Darum müssen Gottesdienst und Gebet immer wieder neu zu den bestimmenden Größen unseres Lebens werden.

Unsere Aufgabe ist es doch, in unserer Gesellschaft die Botschaft von Jesus Christus nicht verstummen zu lassen, und gerade so, indem wir mit Musik und Verkündigung, Sozialarbeit und Seelsorge, also mit dem Gebet des Glaubens und der hilfreichen Tat auf Menschen zugehen, bauen wir an der Kirche.

Kirche, die Paulus meint, ist nicht mit dem Reich Gottes zu verwechseln. Aber sie soll ein Hinweis sein auf das Reich Gottes als die Zukunft der Menschheit, wenn Christus wiederkommt. So jedenfalls will Paulus seine Kirche zu Thessalonich haben, daß sie dem Reich Gottes, das mit Jesus angebrochen ist, dient und dem Bösen wehrt (V. 22).

Sicher ist die Kirche Jesu Christi nicht immer als eine verbindliche Bruderschaft zu verstehen, in der das Miteinander des gemeinsamen Gebets und das Aneinander brüderlicher Seelsorge groß geschrieben sind, größer jedenfalls als das im Alltag großer kirchlicher Gemeinschaften und Verbände möglich ist. Aber auch so können wir ein Weg unter vielen anderen Wegen sein, auf dem das Reich Gottes hoffentlich wenigstens ansatzweise in Form geschwisterlicher Gemeinschaft erfahren werden kann.

2.5 Wenn wir selber ein kräftiger Hinweis auf diesen "Gott des Friedens" sein wollen, müssen unsere Aktionen in Kirche und Bruderschaft immer wieder kritisch auf den Prüfstand gestellt werden (V. 21).

- Wie arbeiten unsere Gremien?

- Was ist gut in unseren Kreisen und Arbeitsgruppen? 

- Was heißt einladend? Wellness-Predigten? Die Botschaft liturgisch so abschmelzen, daß sie in das Ritual gepflegter Gottesdienste sich einordnet wie ein abgeschliffener Kiesel im Flußbett? Daß sie alle Ecken und Kanten verliert?

- Oder sich die Großtrends in unserer Gesellschaft soweit einverleiben, daß die Botschaft des Evangeliums kaum noch davon zu unterscheiden ist?

- Vielleicht Gott ganz weglassen und nur von den eigenen Befindlichkeiten reden, um deren Symptombearbeitung es vor allem der esoterischen Spiritualität geht?

- Gesprächskreise, in denen man nur um die eigenen Gedanken kreist und Andersdenkende nicht zum Zug kommen läßt?

Gewiß nicht!

Aber wenn wir das nicht wollen, dann verlangt das auch von uns erhöhte Aufmerksamkeit dafür, worum es dem andern geht, den wir in unsere Gemeinschaft aufnehmen und integrieren wollen.

Dabei muß auch kritisch gefragt werden, will er oder sie sich nur selbst produzieren oder geht es ihm oder ihr um die Aktivierung unseres gemeinsamen Christseins. Steht unser Glaube nur auf dem Papier oder „praktizieren“ wir ihn auch?

2.6 Unser Christsein schläft ja manchmal auch ein wenig ein, weil wir oft nur mit uns selbst beschäftigt sind, und darunter leidet heute die Gemeinschaftsfähigkeit auf allen Seiten.

Einige Verse vor unserem Bibelabschnitt hatte übrigens Paulus gerade davor gewarnt, einzuschlafen, denn der Herr kommt wie ein Dieb in der Nacht...

Diese Wachsamkeit des Glaubens, die will das Gebet ankurbeln.

Die eigenen Verletzungen vor Gott zu bringen, ist besser als sie zum einzigen Gesprächsthema unter uns bei unseren Zusammenkünften werden zu lassen.

Das schöpferische Potential bei sich entdecken, womit wir die Gemeinschaft bereichern können, für Gott sich öffnen, das ist gemeint, wenn Gemeinde und Bruderschaft uns neue Lebensmöglichkeiten schenken sollen.

2.7 Sich beschenken lassen mit neuen Einsichten, mit Zuversicht und Stärke für das eigene Leben, aber auch mit Liebe für den anderen, der mit seinem von dem unseren abweichenden Lebensentwurf genauso dieser fürsorglichen und begleitenden Liebe Gottes bedarf wie wir selber auch, das macht Gemeinde und Bruderschaft gewiß nicht ärmer, sondern reicher.

Darum Vorsicht vor einem Christentum, das sich im Besitz ewiger Wahrheiten wähnt und den heutigen Alltag mit 2000 Jahre alten und älteren Moralvorstellungen zu bestreiten versucht. Weder ist Gottes Gesetz Moral, noch darf (unsere) Moral zum Gesetz für alle gemacht werden.

Gerade in Rußland erleben wir derzeit eine Welle christlicher Rückbesinnung auf alte Werte, die auch bei uns viele Freunde findet. Nichts ist dagegen einzuwenden, im Gegenteil sehr zu begrüßen, wenn der dortige Präsident Putin die Kerzen für gefallene Soldaten anzündet oder das Evangeliar küßt, aber ein Christentum, das betet und alte Herrlichkeiten besingt und mit Worten beschwört, die alter Tradition entstammen, aber nicht zur Kenntnis nimmt, was im Lande sonst los ist, ist auch kein sehr glaubwürdiges Christentum und jedenfalls kein Vorbild für uns, so sehr auch wir uns eine Rückbesinnung auf das Evangelium von Jesus Christus wünschen.

Umgekehrt darf unsere Kritik an Israels Umgang mit den Palästinensern nicht zu purem Antisemitismus entarten, und „Schützenhilfe“ von Judenhassern gleich welcher Couleur müssen wir uns dringend verbitten.

Gott sei Dank wachen auch verschiedene Gruppen der muslimischen Glaubensgemeinschaften über die Geschehnisse der letzten Wochen auf.

 

3.1 Prüfender Glaube, wachsames Gebet, annehmende Seelsorge, das sollen die Kernbereiche unseres Christentums sein, die wir nicht verkümmern lassen dürfen. Zugleich engagiert bleiben für die Interessen der Schwachen in unseren Gemeinden und in unserer Gesellschaft! Und mit alledem im Auge behalten, daß die Kirche in der Mitte unseres Lebens ihren Platz möglichst behält und nicht noch mehr daraus verdrängt wird. Darum ist auch jeder Zentralismus zu vermeiden, der nicht mit der Mitte zu verwechseln ist und der die Kirche auf eine ganz unevangelische Weise in zentrale und wichtige und am Rande befindliche und unwichtige Gemeinden einzuteilen beginnt! Nur eine Kirche, die sich des Randes annimmt und darum auch in verschiedenen Abständen vom Zentrum anzutreffen ist, ist auch eine gesellschaftlich relevante Kirche. Vernachlässigen wir doch nicht die Tatsache, daß unsere Stadt aus sehr vielen Regionen mit sehr verschiedenen Zentren zusammengesetzt ist, die ihrerseits nicht zugunsten eines imaginären Zentrums geschwächt werden dürfen! Das übliche Kleinreden der Beiträge der Gemeinden für die Menschen in ihrem Umkreis sollte bei unseren Überlegungen zur "Kirche der Zukunft" nicht kritiklos nachgebetet werden, was allerdings nicht als ein Plädoyer für die Parole "small is beautiful" mißverstanden werden darf.

3.2 Die Welt braucht eine Kirche, die ihr diesen Glauben an den zutiefst menschlich redenden und handelnden Gott in Jesus Christus (insbesondere im Vergleich mit jenem fundamentalistischen Islam in Syrien und im Irak, der vor allem durch seine grausamen und menschenverachtenden Aktionen von sich reden macht) auf eine nicht furchtsame, vielmehr auf eine mutige Weise nahebringt.

Das eröffnet der Kirche neue Wege in die Zukunft, nicht Showaktionen oder Symbolhandlungen, die von der Mehrheit der Gläubigen nicht getragen werden, auch wenn es durchaus erwünscht sein kann, die Gesellschaft und die Kirche mit besonderen Aktionen aufzurütteln. Für die Bruderschaft heißt dies, daß die liturgisch durchdachten Gottesdienste nicht zum Glasperlenspiel werden dürfen einer nach einem anderen Stil suchenden Christenheit, die von der gelegentlich sehr biederen Liturgie der sog. Volkskirche abgestoßen ist, ja wo man manchmal gar nicht mehr weiß, ob man einen Gottesdienst vor sich hat oder eine Literaturlesung oder eine andere zufällige Veranstaltung einzelner Christen. Was wir brauchen ist Austausch mit den Gemeinden, bei denen wir zu Gast sein dürfen. Was wir brauchen, sind aus der Tiefe des Wortes Gottes uns anrührende und gerade deshalb lebengesättigte, die Widersprüche unseres Lebens nicht umgehende, sondern aufgreifende und darum auch ansprechende Gottesdienste.

Nur so tragen wir zum Frieden in unserer Welt bei und nur so bezeugt die Kirche ihre Dankbarkeit gegenüber dem ihr in Jesus Christus begegnenden Gott, um das Motto der Tageslesungen ein letztes Mal anklingen zu lassen. Und unsere Bruderschaft will und muß immer ein Teil dieser Kirche sein. Amen.

  

Wolfgang Massalsky, 29. 9.2014

(überarbeitete Langfassung der

am 20. 9. 2014 in der Erlöserkirche

in geraffter Form gehaltenen Predigt )